
Heute gibt es einige Details zum Thema Botrytis - was ist das eigentlich, warum ist es wichtig und was sollte man als WSET-Kandidat darüber wissen? 🤓
🍇 Botrytis cinerea (auch Grauschimmel) ist ein Schimmelpilz, der viele verschiedene Pflanzen befallen und zu großen Schäden führen kann - daher ist sie normalerweise eher gefürchtet als erwünscht. Auch bei noch unreifen Trauben kann sie die Frucht zerstören. Doch manchmal freuen sich Winzer auch über Botrytis: Befällt der Pilz hochreife Trauben gilt er als Edelfäule und macht die Entstehung weltberühmter Süßweine erst möglich.
🍇 Und wie genau funktioniert das? Die Botrytis-Sporen perforieren die Beerenschale, sodass Wasser aus dem Inneren verdunsten kann. Die übrigen Inhaltstoffe wie Zucker, Säuren und Aromen werden natürlich konzentriert und bilden die Grundlage für herausragende Weine. Geeignet sind dafür vor allem weiße Sorten mit einer dünnen Schale wie Sémillon oder Furmint.
🍇 Aus dem konzentrierten Most, der in kleinen Mengen aus den Botrytis-Beeren gepresst werden kann, entstehen einige der begehrtesten Süßweine der Welt, allen voran der Sauternes aus Bordeaux, der Tokaji aus Ungarn und die Süßweine des Neusiedlersees in Österreich. Auch deutsche Trockenbeerenauslesen und die Sélection de Grains Nobles des Elsass verdanken ihre Qualität der Botrytis.
Bleibt eine Frage, die jeder WSET-Student beantworten können muss: Was sind die perfekten Bedingungen für die Entstehung von Botrytis? Ein Tipp: Ein Fluss oder See in der Nähe hilft... 😉
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